An Riss, Fläche, Fuge, Baugrund.
Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit u. Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen können u.a. durch Risse beeinträchtigt werden.
Risse lassen sich nicht generell vermeiden, sie sind aber auch nicht grundsätzlich schädlich. Bei auf Zug oder Biegung belasteten Stahlbetonbauteilen gehören Risse sogar zum Prinzip der Lastabtragung dazu. Denn bevor der Bewehrungsstahl die Zugkräfte vollständig übernehmen kann, ist der Beton bereits gerissen. Die Breite der Risse muss lediglich auf ein unschädliches Maß beschränkt werden, oder der Riss ist planmäßig zu schließen.
Das von einem Riss in einer Stahbetonkonstruktion ausgehende Risiko und Schadenspotential zu erkennen und zu bewerten und ein den Erfordernissen entsprechendes Instandsetzungskonzept zu erstellen ist eine komplexe Aufgabe und wird häufig unterschätzt.
Kenntnisse über den Verbundwerkstoff Stahlbeton sowie dessen Bemessung sind Voraussetzung, eine eingehende objektpezifische Bestands- und schadensaufnahme ist unumgänglich. Rissursache, Rissart und -zustand sowie ggf. auftretende Rissweitenänderungen sind die erforderlichen Mindestinformationen.
Zahlreiche Bauwerke im Ingenieurbau sowie im Hoch-und Tiefbau werden als wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton, sogenannten Weißen Wannen erstellt.
Leider werden sowohl bei der Planung als auch der Ausführung häufig Fehler gemacht, die zu Undichtigkeiten in den Fugenbereichen der Stahlbetonkonstruktionen führen.
Die "nachträgliche" Abdichtung undichter WU-Konstruktionen ist keine " Konfektion von der Stange", sondern eine Maßanfertigung die u. a. auf die Fugenart, die Schadensursache, die spezifi-schen Gegebenheiten des Objektes, den Aufbau und die Lage des Bauteils sowie auf die Beanspruchung und die Zugänglichkeit der Fuge abgestimmt sein muss.
Dies stellt hohe Anforderungen an Planung und Ausführung. Zur Abdichtung dieser Undichtigkeiten stehen verschiedene Techniken und Abdichtungssysteme zur Verfügung, mit denen eine dauerhafte Abdichtung nachträglich möglich ist.
Seit fast 25 Jahren beschäftigen wir uns intensiv mit dieser Thematik und haben die Verfahrenstechniken der Injektion stetig weiterentwickelt und perfektioniert.
Die Schleierinjektion oder auch Vergelung ist ein Verfahren, bei dem von außen unzugängliche erdberührte Bauteile wie Keller, Tunnel, Kanäle und Schächte mittels Injektionstechnik nachträglich abgedichtet werden. Bei der Schleierinjektion wird eine abdichtende Gelschicht zwischen Erdreich und Bauwerk verbracht bzw. angrenzende Geologie wird in dei Abdichtung eingebunden. Die Abdichtung erfolgt z.B. mittels Hydrostrukturharz auf Acrylatbasis von der Gebäudeinnenseite her.
Dieses Verfahren ist vor allem geeignet, wenn die betroffenen Bauteile von außen nicht mehr freigelegt werden können und der Einsatz des Verfahrens mit seinen Vor- und Nachteilen ist genauestens abzuwägen.
Die fundierte Planung entscheidet neben der fachgerechten Ausführung über den Erfolg einer solchen Maßnahme.